Straßenverkehrsamt / Zulassungsstelle Bielefeld

Tuningszene trifft sich am Karfreitag

Auf dem Ostwestfalendamm, der A 33 sowie der A 2 hatte die Polizei am Karfreitag 2017 ordentlich zu tun: Durch die starke Polizeipräsenz konnten illegale Autorennen, wie sie sonst an Karfreitag stattfinden, verhindert werden. Die Polizei postierte sich an beliebten Treffpunkten der Tuningszene und führte intensive Verkehrskontrollen durch.

Wenngleich die Präsenz der Polizei Wirkung zeigte, waren viele Kraftfahrer mit überhöhter Geschwindigkeit durch die Stadt unterwegs. So waren etwa in der Eckendorfer Straße ganze 70 Autofahrer zu schnell unterwegs. Zulässig ist hier eine Geschwindigkeit von 50 km/h; Spitzenwert war am Karfreitag 93 km/h! Noch schneller waren die 20 Fahrzeuge, die in der Detmolder Straße aufgehalten wurden: erlaubt sind 60 km/h, Top-Speed waren sagenhafte 116 km/h.

Insgesamt fuhren an Karfreitag mindestens 146 Fahrzeuge zu schnell. Mindestens vier davon zahlen nun den Preis: Ihnen wurde ein Fahrverbot auferlegt. Aufgrund anderer Verstöße wurden weitere 20 Fahrzeugführer mit einer Geldbuße belegt. Drei weitere Fahrer haben eine Anzeige wegen Ordnungswidrigkeiten erhalten.

Anwohner kann sein Auto nicht anmelden

Im schönen Stadtteil Sennestadt liegt der Markengrund. In diesem Neubaugebiet existierten im Januar 2017 noch keine Straßennamen, keine Hausnummern, lediglich die Grundstücks-Flurbezeichnungen. Einer der Anwohner, Klaus K., hat aus diesem Grund ein Postfach eröffnet. K. weiß: Normalerweise landet hier auch die Post, die an „Markengrund H 3 450“ adressiert wurde.

Dem Ordnungsamt hat diese Adressangabe jedoch nicht gereicht. K. sollte unverrichteter Dinge wieder gehen. Er wandte sich an eine andere Adresse und fuhr in die Zulassungsstelle Paulusstraße. Auch an dieser Zulassungsbehörde biss er sich die Zähne aus: K. solle eine „zustellfähige Adresse“ angeben. K. hinterlegte die Adresse seines Sprösslings in Gütersloh und hoffte, nun gehe alles seinen Weg. Allerdings gibt es in Bielefeld eine Besonderheit:

Seit Sommer 2016 gilt für die Zulassungsstelle der Markengrund nicht mehr als „zustellfähiges Gebiet“. Es gab in der Vergangenheit bereits mehrfach Probleme mit der Post: Briefe in das Wochenendhausgebiet zuzustellen, erwies sich als schwierig. Die Post sei wohl nicht bereit, im Wald nach den richtigen Adressaten zu suchen. Seit 2016 können also keine Fahrzeuge mehr auf den Markengrund zugelassen werden. Möchten Kfz-Halter ihr Auto hier anmelden, braucht es einen Zustellungsbevollmächtigten.

Zwar existiert im Markengrund eine Briefkastenanlage, allerdings verfügt diese lediglich über 60 abschließbare Briefkästen. Bei 180 bis 200 Grundstücken deutlich zu wenig! Klaus K. gehört zu denen, die keinen Briefkasten mehr bekommen haben. Die Zulassungsstelle beharrt jedoch darauf: ein Postfach ist keine „zustellfähige Alternative“.